1975-1984

Größere Mengen und neue Märkte

Die rasante Zunahme an Dichtpflanzungen mit steigenden ha-Erträgen stellte die Vermarkter vor neue Herausforderungen. Der Apfelmarkt wurde zudem immer globaler.

Die Umstellung auf die schwachwüchsige Unterlage M9 in Dichtpflanzungen war wohl die größte Revolution im Südtiroler Obstanbau. Erste Dichtpflanzungen wurden bereits 1969 angelegt, aber die große Welle der Umstellung erfolgte Ende der 70er und Anfang der 80er-Jahre, sodass Ende der 80er-Jahre rund 90 % der gesamten Südtiroler Obstbaufläche mit Dichtpflanzungen belegt waren.

Dies hatte natürlich Folgen für die Produktion und Vermarktung. Die Flächenerträge nahmen deutlich zu, die Produktionszahlen schnellten in die Höhe. Mit den Dichtpflanzungen verdoppelte sich die Erntemenge innerhalb von 15 Jahren.
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Suche nach neuen Märkten

Um die immer größer werdenden Mengen absetzen zu können, war auch der VOG von Jahr zu Jahr mehr gefordert. Die Suche nach immer neuen Märkten gestaltete sich zum Dauerthema. Die Fühler wurden weltweit ausgestreckt. So bemühte man sich in dieser Zeit mit wechselndem Erfolg um neue Kunden in Skandinavien, Russland, Taiwan, Singapur, Irak, Bahrein, Kolumbien, Malta, Lybien, Saudi Arabien usw. Die Teilnahmen an staatlichen Ausschreibungen außereuropäischer Länder endeten immer wieder im Nichts. Kriegerische Auseinandersetzungen und Devisenmangel waren letztlich vielfach Ursachen für das oft erfolglose Bemühen um Markterweiterungen. Auch die DDR-Geschäfte erlahmten zusehends.

Lagerhaus und VOG-Pack

1980 errichtete der VOG in Branzoll ein Kühl- und Lagerhaus mit CO2-Zellen. Ein Jahr später wurde diese Infrastruktur in Betrieb genommen und Ware der Mitgliedsgenossenschaften ein-gelagert. 1984 wurde dieser Betrieb mit einer eigenen Sortier- und Abpackanlage erweitert. Hintergrund war die Erkenntnis, dass für die neuen Märkte eine gleichmäßige Verarbeitung und Größensortierung unumgänglich ist. Zudem musste die Ware gewachst und in Traypack verpackt sein (Arabien).

Doch für den VOG war die Inbetriebnahme der VOG Pack eine besondere Herausforderung, fiel sie doch in eine recht schwierige Zeit. Organisatorische Probleme und Fragen der Warenbeschaffung begleiteten den Betrieb und führten bereits 1987 zu dessen Stilllegung.

Werben mit Südtiroler Schutzmarke

1975 wurde der gemeinsame Werbefond von VOG, ESO und Fruchtverband errichtet, 1976 die Südtiroler Schutzmarke geschaffen. Durch die Einführung einer einheitlichen Verpackung mit Schutzmarke und Südtiroler-Schriftzug wurde die Voraussetzung für eine wirksame produktbezogene Werbung geschaffen. Die Zielgruppe waren die Verbraucher und der Handel. 1983 wurde erstmals Werbung im deutschen Fernsehen gemacht: Die vier Hauptsorten wurden in „Südtiroler Apfelszenen“ vorgestellt.
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1977
1977
Erstmals wird die Südtiroler Schutzmarke eingesetzt.
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1980
Der VOG tritt dem Verwertungsbetrieb SATO in Trient bei.
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1980
Mit dem Import von Pflanzmaterial wird die Anlagenerneuerung gefördert.
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1981
Das Lagerhaus in Branzoll wird in Betrieb genommen.
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1982
Das VOG-Büro in München wird aufgelöst.
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1983
Die Buchhaltung wird auf EDV umgestellt.
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1984
Über die VOG-Pack werden vor allem arabische Länder beliefert.