1985-1994

Fit für den EU-Binnenmarkt

Mit einem umfassenden Strategiekonzept bereitete sich der VOG auf den EU-Binnenmarkt vor. Eine große Trumpfkarte war die Einführung des integrierten Obstanbaues mit eigener Schutzmarke.

Das fünfte Jahrzehnt war für den VOG eine Zeit des Umbruchs und der Neuausrichtung. Es galt, sich auf den europäischen Binnenmarkt (1993) vorzubereiten und die notwendigen organisatorischen und strategischen Weichen zu stellen.
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VOG-Projekt der 90er-Jahre

Als einer der Marktführer in der Obstbranche nahm der VOG bereits 1988/1989 das Heft in die Hand. Es war den Verantwortlichen klar, dass nur eine gemeinsame Strategie, ein einheitliches und starkes Auftreten Chancen für die Behauptung in diesem kompakten europäischen Marktgefüge bieten kann. So entwickelt der VOG als Antwort auf diese europäische Herausforderung das VOG-Projekt der 90er-Jahre.

Zentrale Ziele des Projekts waren die Stärkung der Zusammenarbeit aller Genossenschaften, die Zentralisierung des Angebots für spezifische Märkte, die Erkennung neuer Märkte und die Verkaufssteigerung durch bessere Marktkenntnis und Marktforschung. Das Projekt war eng mit Marketing- und Werbemaßnahmen verbunden. Das Konzept sah also vor, dass der VOG stärker als bisher die Rolle als Vermarktungszentrale der Erzeugerorganisation übernimmt, eine stärkere Verbraucherorientierung durch neue Vertriebsstrukturen anpeilt und ein tiefgreifendes Qualitätsverbesserungsprogramm in Angriff nahm.

Dieses Projekt stärkte aber nicht nur die Zusammenarbeit innerhalb des Verbandes, sondern deutete bereits auf eine zunehmende Globalisierung der Märkte hin.

Meilenstein im umweltbewussten Obstanbau

Am 20. Dezember 1988 wurde mit der Gründung der AGRIOS der Startschuss für den sogenannten integrierten Obstbau gegeben. Diese umweltfreundliche und konsumentengerechte Anbauweise hatte bei den Großeinkäufern sofort ein positives Echo gefunden.

Bereits im ersten Jahr beteiligten sich rund 1.000 Obstbauern an diesem Programm, die Beteiligung stieg rasant an und die Integrierte Produktion wurde bald zum Standard. In der Vermarktung wurden die Voraussetzungen geschaffen, dass die IP-Ware mit der Südtiroler Schutzmarke und dem Marienkäfer gekennzeichnet werden konnte.

Austritt Vinschgau – Gründung des DSO

Noch 1987 eröffnete der VOG auf Wunsch der Vinschgauer Mitgliedsgenossenschaften nach einem besseren Service eine Außenstelle in Naturns. Die Abspaltung der Vinschgauer Genossenschaften lag aber schon in der Luft. Trotz intensiver Bemühungen der Verbandsführung, eine gemeinsame Plattform für die Zusammenarbeit zu finden, gelang es nicht, den Austritt zu verhindern. Mit Bedauern wurde dies zur Kenntnis genommen. Am 9. Oktober 1990 unterzeichneten die Obmänner der 10 Obst- und Gemüsegenossenschaften des Vinschgaus den Gründungsakt des neuen Verbandes VI.P.

Umso dringlicher war nun die Gestaltung einer übergeordneten Struktur der Südtiroler Obstwirtschaft. Auf Initiative des VOG gründeten alle in der Obstvermarktung tätigen Verbände (VOG, ESO, VI.P, Fruttunion, FOS) am 7. Jänner 1991 den Dachverband der Südtiroler Obstwirtschaft (DSO). Dieser Verband hatte Koordinierungsaufgaben und war zentrales Sprachrohr in wirtschaftlichen und obstbaupolitischen Angelegenheiten. Der erste Obmann Christoph Schmid (ESO) übergab aber schon bald das Zepter an den VOG-Obmann M. Josef Gamper
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1987
Errichtung einer Außenstelle in Naturns.
1988
1988
Gründung der AGRIOS: Der integrierte Anbau wird rasch zum Standard.
1989-1
1989
Mit dem Projekt der 90er Jahre bereitet sich der VOG auf den Binnenmarkt vor.
1989-2
1989
Die IP-Ware wird mit der Südtirolmarke und dem Marienkäfer gekennzeichnet.
1990-1
1990
Matthias Josef Gamper wird zum Obmann gewählt.
1990-2
1990
Die 10 Vinschgauer Obstgenossenschaften treten aus und gründen den Verband VI.P.
1991
1991
VOG, ESO, VI.P, FOS und Fruttunion gründen den Dachverband der Südtiroler Obstwirtschaft (DSO). Christoph Schmid wird Obmann.
1995
1995
Das Handbuch „Farbe&Qualität“ wird veröffentlicht. Verfasser: Kurt Werth.